23. Tag St. Jean Pied de Port – Pamplona 76 km – Gipfelsturm

Papa hat wieder mal kein Netz. Via SMS:

Pyreneen überwunden, bin in Pamplona in der Paderbornerherberge. alles ok! Morgen Logrono in Rioja!

Florian

P1020453.JPG Nach dem Ruhetag in St. Jean bin konnte ich den Puerto de Ibañeta gut erholt angehen. 1000 Hoehenmeter mit huegeligem Anlauf koennen einem den Beisn schon schwer werden lassen. Ich habe es mir aber schwerer vorgestellt. P1020458.JPG Mein Bammel hat sich auch in Grenzen gehalten, nachdem ich gelesen habe, dass die Passstrasse fuer Eselskarren ausgelegt wurde. Trotzdem bin ich froh, rueber und in Spanien zu sein.

P1020466.JPG Vom nachfolgenden Alto Erro habe ich dann die Abfahrt ueber den Originalweg getestet: Halsbrecherich! P1020470.JPG Das ist wirklich nur etwas fuer Hardecore-Mountainbeyker ohne Gepaeck. Die Federgabel hatte mal so richtig was zu tun! P1020468.JPG Auf der Strecke liegen dann bekannte Dinge wie die Punto de Rabana, dort sollen frueher die Raeuber den Pilgern aufgelauert haben.

P1020474.JPG Ich war ganz froh, die Punta de la Magdalena in Pamplona zu P1020478.JPG erreichen. Keine hundert Meter weiter liegt die Casa Paderborn. Die Herberge wird von der Jakobsbruderschaft Paderborn betrieben und zur Zeit liegt die ehrenamtliche Leitung in Haenden von Dorothea und Manfred, einem Rentnerehepaar aus Siegen.

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22. Tag St. Jean Pied de Port – Touri-Tag

Papa schreibt per SMS:

Alles ok! Morgen: Viva Espania!

Florian

P1020428.JPG Heute morgen kann ich noch einmal kurz von gestern berichten. Ich hatte etwas Bammel vor dem Pass und dem angekuendigten Wetter. Mir kam die Ausrede gerade recht, dass die Post erst wieder am Montag oeffnet und ich doch unbedingt mein riesiges Kartenpaket Frankreich nach Hause schicken wollte. P1020430.JPG Aber der ungeplante Ruhetag hat auch so gut getan. Ich habe einige Bilder von der wunderschoenen alten Stadt Saint Jean Pied de Port gemacht, die wie immer, wenn es schoen ist, fest in der Hand der Touristen ist. Dabei muss man zwischen den Pilgern, deren Strasse ist die Rue de la Citadelle und den anderen Bus und Autotouristen unterscheiden. Bei denen muss man als Pilger schon mal fuer ein gutes Motiv herhalten. P1020433.JPG In der Rue de la Citadelle konzentrieren sich die Pilgerunterkuenfte. Ich bin wieder in der kommunalen unter gekommen fuer ganze 8 € incl Petite Déjeuner. P1020449.JPG Es gab einige nette Begegnungen. Am herzlichsten war dabei die Hausmutter in der Herberge, Madame Janine! Wir haben direkt Freundschqft geschlossen. Eine tolle Pilgerin ist auch Henriette aus Koeln, die seit ueber 80 Tagen ihre Karre richtung Santiago zieht. Wiederbegegnet bin ich Samuel aus Portugal, mit ihm habe ich am Sonntag auch die Messe besucht. P1020429.JPG Die Messe wurde auf baskisch gehalten. Ich verstehe ja sonst auch nicht alles im Gottesdienst – auf baskisch – einfach zero!

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21. Tag Navarrenx – St-Jean-Pied-de-Port 58 KM – Via Podiensis geschafft

P1020419.JPG Mit Ankunft in St Jean habe ich den Abschnitt Via Podiensis geschafft, fast genau 700 km, nachdem ich Le Puy en Velay hinter mir gelassen habe. Die letzte (kurze) Etappe war nicht besonders aufregend. Ich habe die Bauern bei der Maisernte gesehen, habe darauf gewartet, endlich einen Blick auf die Berge zu bekommen und bin wieder fleissig gegen die Anstiege gestrampelt. Mit den Bergen hat es bis kurz vor dem Ziel gedauert und auch dann war alles nur im Dunst zu sehen. P1020418.JPG Die flotte Frau auf dem Bild ist mit ihrer Handkarre vor 83 Tagen in Koeln losgelaufen – Respekt! Vor dem Ortsschild gab es dann doch noch eine grosse Ueberraschung: Samuel, der Portugiese aus Le Puy, den ich in Conques schon wiedsergetroffen habe, ist zu mir aufgefahren. Samuel ist ein ganz fleissiger Pilger, er hat sogar einen Abstecher ueber Lourdes gemacht. Jetzt teilen wir uns das Stockbett in der kommunalen Herberge – Samuel muss klettern 🙂 .P1020420.JPG 

Am Morgen hat mich der Blick in den Himmel dazu bewogen, Vollschutz vorzubereiten. Es ist trocken geblieben, aber die Aussichten sind schlecht. Morgen frueh 1° C hier im Tal und Regen. Wenn sich das bestaetigen sollte, werde ich einen Tag hier bleiben und mir die Sehenswurdigkeiten reinziehen. St Jean ist ein echtes Touristenstaedtchen. In der Rue de Citadelle sind die Pilgerherbergen konzentriert. Fuer 8 € einschliesslich Pétite Déjeuner, sauberen Zimmern, guten Sanitaeranlagen und einer ueberaus freundlichen alten Dame, die die Kueche bewirtschaftet, kann man nicht mehr verlangen.

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20. Tag Nogaro-Navarrenx – 114 km – IZARRA

P1020404.JPG Izarra ist Baskisch und heisst „Gemse“. So bin ich mir heute vorgekommen. Das war nicht ganz die laengste, aber mit Abstand die haerteste Etappe bisher. Insgesamt schaetze ich, dass ich auf mehr als 2000 Hoehenmeter gekommen bin. Langsam sind meine Beine fit fuer die Pyrenaeen! Die haette man heute eingentlich in der Ferne schon sehen koennen, allein das Wetter laesst das nicht zu. Wetterbericht: Siehe gestern – nur kaelter, bin den ganzen Tag in Lang gefahren.

Ein Wort zur Verstaendigung. Es ist durchaus von Vorteil, wenn man das Franzoesische auch sprechen kann P1020391.JPG– die Muehen meines Lehrers Charls DeClerk haben sich ausgezahlt. Die Franzosen sind sehr ruecksichtsvoll, wenn man zu erkennen gibt, dass man nicht so schnell mitkommt. Im Prinzip kann ich mich ueber alles unterhalten – nur das flirten habe ich noch nicht geuebt, das hat mir Isa ausdruecklich verboten 😉 !  Mit Ueberschreiten der Allier habe ich die Gascogne und das Armagnac verlassen – nicht einen einzigen Armagnac habe ich getrunken, nicht einen einzigen! – und bin im Baskenland gelandet. Angeblich sind die auch der franzoesischen Sprache maechtig – ist trotzdem anders. Interessanter Weise habe ich gesehen, dass es Staedtepartnerschaften mit Staedten in Deutschland gibt – liegen alle in Bayern, Bogen und Schwarzach hab ich mir gemerkt – das erklaert vielleicht meine Sprachprobleme?

P1020405.JPG Noch einmal zu IZARRA: So heisst ein Kraeterschnaps der Basken – mit Abstand das Beste, was in dieser Richtung auf Gottes weiter Welt angeboten wird. Mein Freund Reinhold, vielfacher Lourdes-Pilgerer, kann das bestaetigen – wenn auch mit wenig Freude, anlaesslich einer Gartenparty habe ich vor Jahren dafuer gesort, das er sich um die Vernichtung seines letzten Vorrates keine Gedanken mehr machen musste.

Morgen steht die letzte Etappe vor den Pyrenaeen an, ich melde mich dann aus St-Jean-Pied-de-Port.

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19. Tag Lectoure – Nogaro 78 km – d’Artagnan

P1020373.JPG Die Gascogne ist ein herrliches Land! Weit geschwungen ziehen sich die Huegel in einer Hoehe zwischen 80 m und 180 m dahin. Unzaehlige Flusschen und Fliesse haben diese Landschaft geformt uP1020376.JPGnd sind eine Freude fuer jeden, der Intervalltaining machen will! Abgesehen von diesem sportlichen Aspekt zeigt sich die Gascogne als ein Bauernland durch und durch. Mittlerweile sind die Felder fast alle abgeerntet.  Hier und da steht noch Mais, ich habe zum ersten mal Hirse und Linsen im Freiland gesehen, die Winzer ernten die letzten Trauben und die Ackerbauern traeumen schon vom Urlaub auf Martinique.

P1020383.JPG Die Region ist vom Auf und Ab der Geschichte gepraegt. Zeugen aus der Zeit des Hundertjaehrigen Krieges (1337 – 1453) und der Religionskriege zeigen noch heute ihre Spuren in Form von befestigten Doerfern, Wehrtuermen, Wehrkirchen und anderen Befestigungen. Ein beonders gut erhaltenes Beispiel ist das Wehrdorf Larrissingle bei Condom.

P1020379.JPGDie ganze heutige Etappe fuehrte mich durch die Region Armaniac. Die ist uns vor allem durch den geichnamigen Weinbrand und den literarischen Helden aus Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“, den vierten in der Runde, d’Artagnan bekannt.  In Condom (aus dem Keltischen <condate dun> = Zusammenfluss) wurde den Romanhelden ein bemerkenswertes Standbild errichtet.

Mein heutiges Etappenziel ist Nogaro. Hier habe ich wieder kurz vor der Schliessung den Rechner im Tourismusbuero in Beschlag genommen.

Letzter Bericht zum Wetter: Weiter goldener Oktober, am Morgen neblig und empfindlich kalt, am Tage blauer Himmel bei kuehlen 18° und teilweise kraeftigem Wind – immer aus der falschen Richtung.

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18. Tag Cahors – Lectoure – 110 km – goldener Oktober

Achtung! Ich habe neue Bilder alben angelegt!

Der Ruhetag hat mit richtig gut getan und ich hatte heute wieder richtig Lust, in die Pedale zu treten!

Um kurz vor sieben war alles gepackt und ich habe in der Jugendherberge gefruehstuekt. An das magere „Petite Déjeuner“ kann ich mich immer noch nicht gewoehnen und habe es mit einer Leberpastete und einem halben Liter Fruchtmark aufgepeppt.

P1020341.JPG Zunaechst ging es raus aus dem Tal des Lot Richtung Suedwesten, grob gesagt Richtung Toulouse. P1020344.JPG Das war Bergwertung Nummer eins des Tagen – aber was ist eine Hoehe von 300 Meter gegen die 1300 Meter im Aubrac?  Danach folgte eine sanfte Abfahrt in das sich weit oeffnende Tal der Barguelonne Richtung Valence. Die Landschaft hat sich hier total veraendert, offen leicht wellig und mit kleinen Waeldchen auf den Hoehen, von denen ich annehme, das sie der Wildscheinzucht dienen – Asterix haette hier seine Freude! .Auch vom Klima merkt man jetzt, dass man in Suedfrankreich ist. Dazu kommt heute, dass halb Europa Wolkenlos ist und hier der Himmel besonders blau strahlt. Nur eine Wolke ueber der noch fernen Stadt hat mich irritiert. Spaeter habe ich dann festgestellt, dass es die Kuehlturmwolke vom Kernkraftwerk war, was mich auch nicht wirklich beruhigt hat.

P1020342.JPG Auf einem kuehlen Rastplatz habe ich erst einmal ein intesives Kartenstudium betrieben. Dabei habe ich mich an einen alten „Panzerspruch“ erinner: Fahren wie das Wasser fliesst! Die vorgeschlagene Strecke vom Wanderfuehrer habe ich einfach ignoriert. Die haette mich zwar dem Himmen, aber nicht Spanien naeher gebracht. P1020354.JPG So bin ich dem Fluss folgend an die Garonne in Valence gekommen. Auf der suedlichen Seite der Garonne habe ich wieder den Weg entlang eines sanft steigenden Flusstals genommen. Das Tagesziel in Lectoure hat mir dann die zweite Bergwertung abverlangt. Warum bauen die Franzosen ihre Kathedralen auch auf den hochsten Huegeln?

Heute habe ich zum ersten mal das Pfefferspray fest in die Hand genommen, bin vom Fahrrad abgestiegen, habe beruhigende Worte gesprochen und mich an dem eisamen Gehoeft vorbeigeschlichen! Zwei moerderich aussehende Hunde, fast so gross wie Kaelber – kam mir wenigstens so vor – haben mir lautstark klar gemacht, dass das ihr Revier ist. Vor lauter Bammel habe ich vergessen, das die gar kein Deutsch verstehen. Die Idee, das mit einen Bild zu dokumentieren ist mir auch erst gekommen, als ich aus der Gefahrenzone raus war.

Hier muss der Tagesbericht zunaechst enden, da das Turismusbuero gleich schliesst.

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17. Tag Cahors – Ruhetag

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:

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P1020318.JPGP1020324.JPG P1020332.JPG P1020329.JPG

Wikipedia weiss mehr:http://de.wikipedia.org/wiki/Cahors

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16. Tag Conques – Cahors – 123 km – ab jetzt gehts bergab

Die Abtei in Conques ist schon eine bemerkenswerte Anlage und nicht um sonst eine verehrte historische Staedte der Franzosen. Wer mehr ueber die Abtei in Conques wissen moechte: Link zu Wikipedia.

Nach dem – eher kaerglichen – Petite Déjeuner in der Runde der Pilger bin ich wieder als einer der Ersten gestartet – bei Regen! Es hatte bereits die ganze Nacht geregnet und es hat den ganzen Tag angehalten. Ab Mittag ist der Regen dann immer duenner geworden, hat aber nie aufgehoert. Da es kaum Wind gab und die Temperaturen im Tal des Lot angenehm waren, hat das meine wirklich flotte Fahrt nicht beeintraechtigt, im Gegenteil, ich habe mich nicht damit aufgehalten, pausenlos die Reize der Landschaft zu dokumentieren. Deshalb gibt es heute auch nur ein Foto.

P1020299.JPG In Cajarc habe ich einen Wegweiser gefunden, der mein Bergfest markiert. An gleicher Stelle hat mein Tacho 1286 km angezeigt! Ab jetzt geht es bergab! Mit den Streckenangaben muss man allerdings etwas vorsichtig sein, die beziehen sich auf den Wanderweg und unterscheiden sich von meinem Weg entlang der Nebenstrassen – sind aber ein guter Anhalt.

Nach flotter Fahrt durch das Tal des Lot habe ich Cahors am Lot erreicht und beschlossen, morgen einen Ruhetag einzulegen – bei der Tour de France machen die das einmal pro Woche und nicht erst nach 16 Tagen!!!!!!!!!!!

In Cahors habe ich die Jugenherberge genommen, sie bietet Internet und Waschmaschine! Die Waesche ist gewaschen und schon trocken – das Wichtigste erledigt! So klein werden die Beduerfnisse beim Pilgern :-).

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15. Tag Nasbinales – Conques 92,5 km – Lohn des Kletterns

Die Nacht habe ich mir einen Schlafraum mit einem franzoesischen Wanderer, gute 70 Jahre alt, geteilt. Weil ich hoeflich sein wollte, habe ich mir keinen Wecker gestellt. Auf diese Weise bin ich zu 9,5 Stunden Schlaf gekommen – hat auch was! Zum Fruestueck habe ich mir 6 Eier gekocht, man muss ja bei Kraeften bleiben – 2 gegessen, 2 als Wegzehrung und 2 hat Ermand, mein Bettnachbar bekommen.

Streckenmaesig wurde ich heute fuer die Quaelerei der letzten Tage entschaedigt.P1020276.JPG Die 6 Kilometer zum Col d’Aubrac auf 1349 Metern waren eher leicht, danach war alles anders! 24 Kilometer immer abwaerts, dabei kliometerlang mit 8% Gefaelle. Ausnahmsweise war da der Gegenwind willkommen, der hat die Bremsen geschont und ich musste nur zwei mal eine Pause einlegen, um meiene Haende vom Bremsen zu entlasten. Auf der Passhoehe habe ich erst einmal die dicke Jacke, die dicken Handschuhe und die Wetterjacke angezogen. Bei den Temperaturen und der Wolkensuppe ein Muss. Kurz vor dem Ende der Talfahrt habe ich alles wieder auf Sommer umgebaut und bin dann entlang der Lot weiter gefahren. P1020284.JPG P1020281.JPG Auch die naechsten 60 km waren ein einziges Vergnuegen. Immer dem Niveau des Lot folgend bin ich ohne Anstrengung, mit einem kleinen Schauer, den ich in einer Bar abgewartet habe, zum Tagesziel in Conques gelangt.

Conques ist ein nationales Heiligtum der Franzosen, das etwas abseits des Lottales liegt, und wenn ich gestern nicht den Wanderfuehrer studiert haette, waere ich glatt vorbeigefahren. P1020294.JPG Natuerlich kann man nicht erwarten, dass ein mittelalterliches Kloster im Tal liegt. Der Weg dahin bringt einen dem Himmel schon naeher! Aufgenommen wurde ich in einenem  Hospitz von freundlichen Hollaendern, auch wieder ehrenamtliche Helfer und untergebracht in einem Gemeischaftsschlafraum – langsam gewoehne ich mich daran. Abendessen gab es fuehr ungefaehr 50 Gaeste. Suppe, kalte Platte, Kaese, Obst, Wasser und Wein, eine runde Sache!

P1020295.JPG Anschliessend wurde zur Messe und zum Pilgersegen eingeladen. Ich durfte auch einen kleinen Beitrag leisten und einen Text in deutsch aus Apocalypse 22 vorlesen. Irgendwie ist es schon ein besonderes Gefuehl, in einem so alterhrwuertigem Gemaeuer zu stehen.

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14. Tag Sauges – Nasbinales 71 km – wilde Gegend

P1020238.JPG Jetzt bin ich wirklich in der wildesten Gegend Frankreichs angekommen! Von der Bestie habe ich gestern schon geschrieben, und wenn man das Land hier sieht, kann man sich vorstellen, dass die Menschen Geschichten erzaehlen. Schliesslich haben wir in Munster auch einen Ritter von Zahrenhusen. P1020239.JPG Mit Ueberschreiten der Allier bin ich in die Region Margerite gekommen. Das ist eine Hochebene im Sueden des Zentralmassivs zwischen 900 und 1100 Metern, leicht gewellt, und die Strassen nutzen die gesamte Amplitude – immer hoch und runter!

Ausser Viehzucht und auf geschuetzt liegenden Flaechen Ackerbau ist hier nichts. Viele Haeuser und Bauernhoefe stehen zum Verkauf. Kein Wunder, zum einen liegt alles weit vom Schuss und das Klima ist selbst im Sommer rau und unerquicklich. Ich habe bis jetzt unverschaemtes Glueck mit dem goldenen Oktober. Heute Morgen bin ich mit Sonne gestartet. P1020263.JPG Mit der habe ich den Col de l’Hospital ueberwunden, damit auch die Montagne de Margerite. Darf ich dem Wanderfuehrer trauen, dann war das der hoechste Pass der Via Podiensis – allein mir fehlt der Glaube. Heute Abend habe ich vor meinem Ziel schon von weitem die Montagne d’Aubrac gesehen, die bringen leicht 1400 Meter, ich werde es morgen sehen.

P1020238.JPG Die Region des Aubrac schliesst sich an die Margerite an und ist im Schnitt noch mal um 100 Meter hoeher. Ich bin bis ueber 1200 m geklettert. Das Land ist noch rauer, die Spitzen der Huegel sind nicht wie im Margerit bewaldet, und aus den Wiesen wachsen Steine. Wind und immer aus der falschen Richtung war mein Begleiter des Tages. Unterwegs gab es eine lustige Begegnung. Ein Franzose gesetzten Alters wollte am Strassenrand Pilze sammeln und hatte ein paar gewaltige Riesenschirmpilze entdeckt. Er kannte die Pilz offensichtlich nicht und so kamen wir ins Gespraech. Jetzt weiss er, wie man den Parasol zubereitet. Er hat mir Orangensaft aufgedraengt, wir haben Bilder gemacht und Adressen ausgetauscht.

Untergekommen bin ich in der Gîte der Gemeinde in Nasbinales. P1020273.JPG Diese Seite schreibe ich in einer Bar am Geschaefts-PC waehrend das Geschaeft – die Franzosen sind ein trinkfreudiges Voelkchen – voll um mich herum laeuft. Wenn das Telefon klingelt, muss ich mich weit zur Seite beugen, damit der Patron dran kann – aber hilfsbereit sind sie, das muss man ihnen lassen!

Morgen geht es also noch einmal hoch, dann folgt die Abfahrt ins Tal der Lot – 1000 Meter runter 🙂 !!!

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